Umsetzung
Jede Autorität, die etwas über die Welt erzählen will, dh. was die Welt ist, wie sie so funktioniert, was in ihr geschieht usw. gibt man eine Art Siegel für "uneingeschränkt vertrauenswürdig". Dann definiert man alle rechtmäßigen Vorgänge, die die Glaubwürdigkeit senken und sammelt sie für jeden einzelnen, der den Diskurs zu formen versucht (irgendetwas über die Wahrheit der Welt erzählt). Technisch gesehen eignet sich am besten eine Dokumentenorientierte Datenbank (also kein herkömmliches CMS wie Joomla, WP). Aus diesen Informationen konstruiert man einen Algorithmus mit Punktesystem, über den sich die Community streiten kann, und welcher den ursprünglichen Wert mindert. Als Autorität muss man sich seine Glaubwürdigkeit wie gehabt nicht erarbeiten, sondern alles daran geben, sie zu erhalten. Der Nutzer der Plattform weiß dann (zB für einen Zeitraum), mit wem er es zu tun hat, und die Autoritäten wissen, was sie dann eher nicht tun sollten: lügen.
Vor-Lage
Vorläufer gibt es schon, doch man sollte es auf alle Personen oder Organisationen ausweiten, die auch nur irgendetwas jemand anderen erzählen wollen, wie die Welt beschaffen ist. Die Seite politifact.com nimmt beispielsweise Statements einiger Politikern auseinander. Doch es bleibt bei einer Diskussion, wo die Autoritäten von politfact.com gegen die der Politiker stehen. Das heißt nichts anderes als: der eine sagt das, der andere kann nun wieder irgendetwas anderes behaupten. Man sollte also schon Urteilen aus der Iudikative irgendwie mehr Gewicht beimessen, wobei nachweislich dokumentierte Gegendarstellungen sicherlich ebenso massiv die Glaubwürdigkeit schädigen sollten.
Finanzierung
Bewertungsportale verleihen oft Gütesiegel, um die Kosten zu decken. Aber ich denke, dass so ein Projekt schon eher wie ein Wiki laufen sollte, dh. durch freie Mitarbeit. Guttenplag und andere Phänomene haben gezeigt, dass die kritische Masse schon da ist. Man sollte aber auch nicht den Sinn und Zweck aus den Augen lassen. Es geht nicht um Geld, sondern um Wahrheit und das allerschlimmste wäre, wenn es soweit käme, dass, wie bei den Ratingagenturen in der Finanzwirtschaft, man solche Siegel wirklich nur verkauft.
Schlussbemerkung
Ich habe auch überlegt, ob es sich nicht in bereits bestehende Portale integrieren ließe (wie Wikipedia). Schließlich sammelt man nicht alle Informationen, sondern nur nach Kriterien vorab definierte Unterlagen, welche in ein Zahlenschema übersetzt werden, und die Autoriät schlecht machen. Wer nichts gegen sich hat, hat eine weiße Weste und muss auch nicht seine Glaubwürdigkeit und Expertise durch Bibliotheken füllende Bibliographien untermauern. Falsifikationismus ist das Stichwort. Daher kann auch nachträglich nur am gesamten Algorithmus etwas geändert werden, nicht an spezifischen Informationen, die die Autorität als unwichtig erachtet. Das Gefährlichste wäre nämlich, wenn selbst auf so einer Plattform Machtmenschen Informationen selektieren würden.